Die PtX-Allianz begrüßt das Positionspapier der SPD-Bundestagsfraktion „Mit erneuerbarem Wasserstoff die Energiewende voranbringen“ als wertvollen und richtigen Impuls für die laufende Ressortabstimmung zur Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS). Die Hauptautoren des Papiers, die Bundestagsabgeordneten Klaus Mindrup und Andreas Rimkus, sprechen sich darin unter anderem dafür aus, bis 2030 Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von 10-15 Gigawatt (GW) in Deutschland zu installieren. „Damit greift dieses Papier eine Position der PtX-Allianz auf, die wir unlängst in unserem 10-Punkte-Papier zur NWS formuliert hatten“, so Prof. Dr. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbands und einer der Sprecher der PtX-Allianz.
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Das Positionspapier betont zudem zurecht, dass der Markthochlauf der PtX-Technologien in allen Sektoren gleichermaßen vollzogen werden sollte. „Anwendungsoffenheit für den Einsatz von grünem Wasserstoff und daraus gewonnenen PtX-Produkten sorgt für mehr Wettbewerb und damit Kosteneffizienz sowie reizt Innovationen und damit das enorme Kostensenkungspotenzial dieser Technologien an“, so Prof. Dr. Küchen. Mit ihrem Vorschlag über ein Markteinführungsprogramm für PtX-Technologien hat die PtX-Allianz 2019 einen leicht und rasch implementierbaren Umsetzungsvorschlag gemacht.
Konkret bedeutet dies auch, dass grüner Wasserstoff und synthetische gasförmige und flüssige Energieträger gerade auch im Gebäudesektor und im Straßenverkehr als gleichberechtigte Alternativen zu direktelektrischen Technologien und Lösungen nutzbar sein sollten. Die bisher zirkulierenden Entwürfe zur NWS wurden dem bislang keineswegs gerecht. Stattdessen beschränken sie den Einsatz von grünem Wasserstoff auf wenige Einsatzbereiche. Das Papier der SPD-Parlamentarier macht dagegen deutlich, dass z. B. der Einsatz von grünem Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen im Pkw-, Bus- und Schwerlastverkehr einen erheblichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten können. „Außerdem betonen die Autoren des Papiers zurecht, dass der Straßenverkehr für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft einen entscheidenden Impuls liefern kann, die hier eine hohe Zahlungsbereitschaft und hohe CO2-Vermeidungskosten einhergehen“, so Prof. Dr. Küchen.
Als ebenso unverzichtbar betrachtet die PtX-Allianz die Berücksichtigung erneuerbarer gasförmiger und flüssiger Brennstoffe im Gebäudebereich, für den sich das Parlamentarier-Papier ausspricht. Eine solche Regelung sollte, wie von den Autoren vorgeschlagen, zügig im Gebäudeenergiegesetz (GEG) implementiert werden. Auf diese Weise können die THG-Emissionen gerade auch im Gebäudebestand durch die Nutzung grüner Gase und grüner flüssiger Brennstoffe zügig, für jedermann bezahlbar und unter Nutzung der bestehenden Leitungs- und Heizungsinfrastrukturen immer weiter reduziert werden. Gerade hinsichtlich des Ausbaupfads der Elektrolyseleistung, sowie der stärkeren Berücksichtigung des Straßenverkehrs und des Gebäudesektors zeigen die bisherigen Entwürfe der NWS noch erheblichen Nachholbedarf. Die an der Ressortabstimmung zur NWS beteiligten Bundesministerien sollten aus Sicht der PtX-Allianz daher die Anregungen der Parlamentarier aufnehmen und in der NWS umfassend berücksichtigen.